Elternzeit: Zwischen Babyglück und Selbstverwirklichung – warum es oft anders läuft als geplant und wie wir die Elternzeit trotzdem zu einer wertvollen Zeit machen können
Elternzeit – das klingt nach einer schönen Auszeit vom Job, in der man viel Zeit mit dem Baby verbringt und vielleicht auch ein wenig zu sich selbst findet. In der Theorie klingt das nach einer super Sache, doch in der Realität sieht das oft ganz anders aus. Zwischen Windeln, schlaflosen Nächten und der Frage, wie man überhaupt noch Zeit für sich selbst findet, ist es gar nicht so leicht, diese Phase wirklich zu genießen. Warum das so ist und wie Du dennoch das Beste daraus machst, erfährst Du hier.
Die große Erwartung: Alles wird anders – oder doch nicht?
Bevor das Baby da ist, haben viele Eltern eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie die Elternzeit ablaufen soll. Man malt sich aus, wie man als Familie zusammenwächst, vielleicht ein paar neue Hobbys entdeckt und sich von den Strapazen des Berufslebens erholt. Aber kaum ist das Baby da, sieht der Alltag oft völlig anders aus.
Windeln wechseln, füttern, Baby beruhigen – und das alles meistens im Wechsel mit dem Partner. Die Tage verschwimmen und man fragt sich irgendwann, wo die ganzen Stunden geblieben sind. Die große, entspannte Auszeit fühlt sich auf einmal viel mehr wie ein neuer Job an – nur ohne Urlaubstage oder geregelte Pausen.
Müde, Müde Müde. Der Schlafmangel meldet Sich
Eins ist sicher: Schlafmangel gehört in der Elternzeit zum Alltag. Gerade in den ersten Monaten fühlt man sich morgens manchmal genauso erschöpft wie am Abend zuvor. Das Baby schläft unregelmäßig, die Nächte sind unterbrochen, und die Augenringe wachsen gefühlt täglich. Kein Wunder, dass man sich fragt, wo die Energie für all die großen Pläne herkommen soll.
Aber keine Sorge – es gibt Wege, trotz des Schlafmangels ein wenig Raum für sich selbst zu schaffen. Wenn Dein Baby schläft, gönn auch Du Dir eine Pause, und sei es nur für ein Nickerchen oder einen ruhigen Moment mit einer Tasse Tee. Und falls Dein Partner oder die Familie einspringen kann, nutze die Gelegenheit, um neue Energie zu tanken. Klar, der Schlafmangel bleibt eine Herausforderung, aber wenn Du Dir kleine Auszeiten gönnst und Dich auf erreichbare Ziele konzentrierst, kannst Du auch in dieser Phase an Deinen Plänen arbeiten – Schritt für Schritt.
Der unsichtbare Druck: Alles aus der Zeit rausholen
Die Elternzeit soll ja nicht nur für das Kind da sein, sondern auch für Dich. Vielleicht willst Du Dich in einem neuen Hobby ausprobieren, eine Sprache lernen oder sogar schon mal vorsichtig in die berufliche Zukunft denken.
Doch dann schlägt die Realität zu: Babys nehmen unglaublich viel Zeit in Anspruch. Und wenn das Kleine mal schläft, sehnst Du Dich oft eher nach einer Runde Schlaf als nach einem Online-Kurs. Trotzdem haben viele Eltern das Gefühl, die Zeit „nutzen“ zu müssen, was unnötig Stress erzeugt. Dabei sollte man sich bewusst machen: Sich um ein Baby zu kümmern ist anstrengend genug – und absolut wertvoll.
Der Partnerschafts-Test
Elternzeit bedeutet auch, dass beide Elternteile viel Zeit miteinander verbringen. Klingt erst mal gut, aber plötzlich sitzt man 24/7 aufeinander. Das kann in einer ohnehin anstrengenden Phase zu Konflikten führen. Wer macht was im Haushalt? Wer darf mal durchatmen, während der andere das Baby bespaßt? Diese Fragen sorgen schnell für Spannungen, besonders wenn der Alltag sowieso schon hektisch ist.
Hier hilft nur eins: Redet miteinander! Klärt, wer welche Aufgaben übernimmt, damit niemand das Gefühl hat, alles allein zu stemmen. Und vergesst nicht, Euch auch mal als Paar Zeit zu nehmen – selbst wenn es nur ein gemeinsamer Kaffee ist, während das Baby schläft.
Der Stress vor dem Wiedereinstieg
Während der Elternzeit kreist bei vielen irgendwann die Frage im Kopf: „Wie wird das, wenn ich wieder arbeiten gehe?“ Denn ganz ehrlich: Der Wiedereinstieg kann ziemlich überwältigend sein. Je nach Länge der Elternzeit haben sich vielleicht die Teamstrukturen geändert oder neue Projekte sind in den Vordergrund gerückt. Hinzu kommt die Organisation der Kinderbetreuung – Krippe, Tagesmutter oder Großeltern?
Der Übergang zwischen Elternzeit und Job kann sich wie ein Sprung ins kalte Wasser anfühlen. Das Gute ist: Du bist nicht allein. Viele Eltern machen genau diese Erfahrung, und es gibt inzwischen viele flexible Modelle, die den Wiedereinstieg erleichtern.
Und genau hier liegt auch eine Chance: Die Elternzeit hat dir möglicherweise die Gelegenheit gegeben, neue Interessen und Stärken zu entdecken. Vielleicht hast du während dieser Zeit über deine berufliche Zukunft nachgedacht oder zumindest darüber, was Du Dir in Zukunft nicht mehr vorstellen kannst oder wie und wo Du nicht mehr arbeiten möchtest. Vielleicht hast Du auch bereits eine grobe Vorstellungen entwickelt, wo es stattdessen hingehen könnte. Nutze den Wiedereinstieg nach der Elternzeit, um Deine neuen Ziele zu verfolgen und Deinen Karriereweg neu zu gestalten. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Modelle können dabei unterstützen, Job und Familienleben besser zu vereinen.
7 Tipps, um die Elternzeit trotz aller Herausforderungen für einen beruflichen Neustart zu nutzen
Trotz all der Herausforderungen gibt es einige Dinge, die Dir helfen können, die Elternzeit ein bisschen entspannter zu gestalten und immer wieder Zeit zu finden, um über Deine berufliche Zukunft nachzudenken:
Realistische Erwartungen haben: Mach Dir klar, dass nicht alles perfekt laufen muss. Setze Dir keine zu hohen Ziele – die wichtigste Aufgabe in dieser Zeit ist es, für Dein Baby da zu sein.
Klein anfangen: Setze Dir kleine, erreichbare Ziele. Ob ein Online-Kurs, das Lesen von Fachliteratur oder das Entwickeln einer neuen Fähigkeit – jeder Schritt zählt.
Selbstfürsorge: Achte darauf, Dir auch Zeit für Dich selbst zu nehmen. Eine gute Balance zwischen Familie, Selbstfürsorge und beruflichen Zielen ist wichtig für langfristigen Erfolg.
Planung und Struktur: Erstelle einen groben Plan, wie Du Deine Zeit aufteilen möchtest. Vielleicht gibt es feste Zeiten, die Du für Weiterbildung oder berufliche Überlegungen nutzen kannst, wenn das Baby schläft oder von jemand anderem betreut wird.
Networking und Austausch: Nutze die Zeit, um Dich mit anderen Eltern oder Berufstätigen auszutauschen. Vielleicht findest Du Inspiration oder nützliche Kontakte, die Dir bei Deiner beruflichen Neuorientierung helfen können.
Unterstützung annehmen: Es ist keine Schande, Hilfe zu brauchen. Ob Familie, Freunde oder professionelle Hilfe – manchmal tut es einfach gut, sich mal eine Pause zu gönnen.
Flexibel bleiben: Pläne ändern sich – und das ist okay. Sei bereit, Deine Pläne anzupassen und lasse Dich nicht stressen, wenn etwas nicht wie gedacht läuft.
Mein persönliches Fazit
Elternzeit ist eine besondere Phase, die viele Herausforderungen mit sich bringt, aber auch große Chancen bietet. Auch wenn es oft anders läuft als geplant, kannst Du diese Zeit nutzen, um Dich beruflich neu zu orientieren. Mit einer guten Planung, realistischen Erwartungen und einer Portion Flexibilität kannst Du die Elternzeit zu einer wertvollen Gelegenheit für persönliches und berufliches Wachstum machen. Schließlich sind diese Momente mit Deinem Kind einzigartig und wertvoll – und genau das kann Dir die Motivation geben, auch beruflich neue Wege zu gehen. Mein Blogartikel Beruflich neu orientieren während der Elternzeit? So klappt’s in 5 Schritten könnte hier vielleicht auch hilfreich für Dich sein.
Und jetzt?
Wenn auch Du Dir Gedanken machst zu Deiner beruflichen Zukunft nach der Elternzeit oder Dich fragst, ob ein Coaching das richtige für Dich ist, schreibe mir gerne. Wir finden gemeinsam heraus, ob und wie ich Dich bei Deinen Überlegungen unterstützen kann!
Teile Deine persönliche Geschichte!
Hast Du Dich während Deiner Elternzeit neu orientiert und möchtest andere an Deiner ganz persönlichen Geschichte teilhaben lassen? Schreib mir und ich führe ein kurzes Interview mit Dir, welches ich gerne in meinem Blog veröffentliche. Ich freue mich auf Deine Nachricht!